Die Nachkalkulation – reine Zeitverschwendung oder ein oft unterschätztes Controlling Instrument?

Mit der Erarbeitung eines Angebots beginnt Ihr Prozess der Leistungs- oder Produkterstellung. Mit diesem Angebot zeigen Sie die Leistungsfähigkeit und Kompetenz Ihres Unternehmens und legen den Grundstein zur Preisbildung. Vermutlich überschlagen Sie den Material- und Fremdleistungseinsatz, die anfallenden Personalkosten und den Anteil an Fix- oder Gemeinkosten.

Wenn Sie Ihre Einsatzquoten dabei schätzungsweise bestimmen, ist das mehr als gewagt. Beispielsweise können kalkulierte Zuschlagssätze zu gering angesetzt werden und aus einem scheinbar lohnenden Auftrag wird eine „Kostenfalle“.

 

Arbeiten Sie bereits mit einer Kostenstellenrechnung und einer Deckungsbeitragsrechnung? Dann lassen sich die Einsatzquoten treffsicher bestimmen.

 

Abbildung Nr. 1 zeigt schematisch die Preisbildung eines fiktiven Produktes.

  • Sie kalkulieren in der Vorkalkulation den Materialeinsatz, schlagen Ihren Materialgemeinkostensatz auf und erhalten die Materialkosten.
  • Im Anschluss planen Sie die nötigen Personalkosten und setzen den durchschnittlichen Fertigungsgemeinkostensatz an. Nach Addition entstehen die geplanten Herstellungskosten.
  • Bei Hinzurechnung von Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten (unternehmensfixe Kosten) bemessen Sie die Selbstkosten je Produkt.
  • Durch den Aufschlag Ihrer geplanten Gewinnmarge berechnen Sie den Verkaufspreis.
  • Zuletzt schlagen Sie Skonto, mögliche Provisionen für Handelsvertreter oder Rabatte auf und es entsteht der Angebotspreis.

In der Theorie erhalten Sie einen Gewinn von 20% je Produkt. Das von Ihnen angebotene Gesamtpaket besteht z.B. aus 1000 Produkten und erzeugt Ihnen einen Gewinn von 56.000 €.

 

Abbildung Nr. 1: Vor- und Nachkalkulation (Darstellung gerundet auf volle Euro)
Abbildung Nr. 1: Vor- und Nachkalkulation (Darstellung gerundet auf volle Euro)

„Ein erfolgreicher Tag“ denken Sie, nachdem der Kunde den Auftrag unterzeichnet hat. Doch erst die Nachkalkulation zeigt Ihnen, ob Sie mit dieser Annahme richtig liegen. Im Beispielfall hätten Sie das fiktive Produkt zu einem Verkaufspreis von 408 € anbieten müssen, um die Gewinnquote von 20% (56 € je Produkt) zu erreichen. Der Auftrag entpuppt sich durch die Nachkalkulation als defizitär.

 

Eine nachträgliche Anpassung des Verkaufspreises lässt sich in den meisten Fällen nicht realisieren. Sie bleiben auf den Verlusten sitzen.

 

Eine Vielzahl an Produkten oder Leistungen verlassen täglich Ihr Unternehmen. Ohne eine Kostenstellenrechnung und die parallel laufende Nachkalkulation jedes einzelnen Projektes ist es kaum möglich, derartige Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen.

 

Nehmen Sie sich die Zeit für eine Nachkalkulation!

 

Der STEUERMANN hilft Ihnen beim Aufbau einer Kostenstellenrechnung. Im Anschluss erstellen wir gemeinsam einen Prozess der kontinuierlichen Nachkalkulation. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.

 

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